Kurzgeschichte "Wenn aus Freundschaft Liebe wird"
Plötzlich legte er seinen Kopf schief. Er kam näher. Seine Lippen suchten meine. „ STOP!“ stieß ich hervor. „Tim was machst du da??“ , fragte ich absolut geschockt.
„Das geht nicht. Das kannst du nicht machen.“ Ich stützte mich ab und ging einige Treppen runter. Sein Blick wanderte und seine Augen wurden größer. „Was machst du? „, er wirkte nervös. „Na was wohl. Ich gehe.“
„Du kannst doch jetzt nicht gehen“. Er sprang sofort auf als er realisierte was ich vor hatte. Er griff nach meinem Arm. „Doch Tim genau das werde ich jetzt machen.“ Ich fuchtelte ein wenig mit meinem Arm herum, bis ich seinen Arm abgeschüttelt hatte und rannte wutentbrannt zur Tür hinaus. War das sein ernst? Er wollte mich doch bloß verarschen. Das konnte einfach nicht sein Ernst sein. Immer noch völlig traumatisiert stieg ich in den nächst besten Bus ein aus Angst er könnte mich verfolgen und mit mir reden wollen. Ich setzte mich auf einen leeren Platzt, stopfte meine Kopfhörer in meine Ohren und drückte mein Gesicht gegen die Fensterscheibe. Mir lief ein Schaudern über den Rücken. Wie konnte er einfach versuchen mich zu küssen? Seit Jahren waren wir die allerbesten Freunde. Nie hatte ich ihm Hoffnung gemacht, geschweige denn Interesse gezeigt. Außerdem war er nie der Typ Junge gewesen an dem ich Interesse hätte haben können. Okay zugegeben er war überhaupt nicht mein Typ. Ich war wütend. Richtig wütend. Am liebsten wäre ich zurück gefahren und hätte ihm eine rein gehauen. Das konnte doch wohl nicht sein ernst sein. Mit dieser scheiß Aktion hatte er unsere ganze Freundschaft zerstört.
Erst das Vibrieren meines Handys zog mich aus meinen Gedanken. Ich entsperrte meinen Handy Bildschirm und öffnete Whatsapp. Es war Tim: Hey du. Sag mal was war das denn gerade für eine Aktion? Komm schon. Du kannst mir nicht sagen, dass du es nicht auch gewollt hast. WIE BITTE?!. War das sein Ernst? Dass ich es nicht auch wollte?! Das war doch gerade ein Scherz oder? Schrieb ich zurück. Es dauerte nicht langsam bis ich eine Antwort bekam: Glaub mir. Ich hätte echt nicht versucht dich zu küssen, wenn ich das nicht ernst gemeint hätte. Das kannst du mir glauben…Okay spätestens jetzt setzte bei mir der Würge reiz ein. Ich konnte es einfach immer noch nicht fassen. Wie sollte es weitergehen? Nachdem ich erst mal alle meine Freunde informiert hatte , die natürlich genauso geschockt wie ich waren und mir gleich tausend Nachrichten schickte, wie es Mädchen halt so machen wenn etwas unerwartetes passiert. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich den komplett falschen Bus genommen hatte. Ich drückte auf den Türknopf. Die Tür öffnete sich und ich stieg aus. Ich blickte mich um konnte jedoch nicht feststellen wo ich mich gerade befand. Ich ging ein wenig die Hauptstraße entlang, die zu einem Park führte. Es war stock dunkel. Erst jetzt wusste ich wo ich gelandet war und mir wurde bewusst, dass der Park die einzige Möglichkeit war schnell nach Hause zu kommen. Ich setzte meine Kapuze auf, da es auch noch anfing zu regnen und ging den dunklen Parkeingang entlang. Nach einigen Metern jedoch verspürte ich das Gefühl verfolgt zu werden. Mein Atem und meine Schritte wurden schneller. Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich stieß einen Schrei hervor…
Lisa H., EF
