Hebräischkurse EF und Q1 in Amsterdam
Am Mittwoch der letzten Schulwoche, am 03. Juli 2024, waren wir, die Hebräischkurse der Einführungsphase und der Qualifikationsphase 1 am Neuen Gymnasium Bochum, in Amsterdam.
Als erstes waren wir im Wertheimpark an einem Monument. Sechs Glasplatten im Boden gedenken an die 6 Millionen Opfer der Shoah. Besonders wichtig fanden wir die Beschriftung des Denkmals: " NOOIT MEER AUSCHWITZ". Dort wurde durch Steine auf die vielen Toten aufmerksam gemacht. Mit diesen Steinen sollen sie einen Grabstein bekommen.
Danach waren wir in der Henri Polak Straße. Benannt wurde sie nach Henri Polak, einem sozialdemokratischen, jüdischen Politiker und Gewerkschafter, der eine Partei gründete, um sich für die Rechte der Bürger einzusetzen.
Als nächstes waren wir bei der "Hollandsche Schouwburg". Dies war vor langer Zeit ein Theater. Heute macht es aufmerksam auf die Shoah. Dieses Theater wurde damals als Gefängnis genutzt, um jüdische Menschen vor der Deportation zu sammeln. Im Theater herrschten grauenvolle Bedingungen. Der Film mit den Informationen über die Vergangenheit des Theaters war für uns sehr erschreckend.
Danach waren wir in der portugiesischen Synagoge. Dort hatten wir eine sehr interessante Führung, bei dem wir viele neue Dinge über das Judentum, die Synagoge und Traditionen gelernt haben. Unter anderem lernten wir, dass es in der Synagoge eine Kerze gibt, die dauerhaft brennt. Diese Kerze ist nach Osten ausgerichtet, in Richtung des Tempels in Jerusalem.
Schräg gegenüber von der Synagoge befindet sich in den Mauern von vier ehemaligen Synagogen das jüdische Museum.
Dort haben wir ein Quiz gemacht, um unser Wissen zu testen und uns neues Wissen anzueignen.
Spannend fanden wir ein durchlöchertes Buch, was wir noch nie zuvor gesehen hatten. Im Judentum ist es wichtig Almosen zu geben. Am Shabbat darf man jedoch nichts mit Geld machen. Deshalb wird die Absicht Almosen zu geben in dem Buch festgehalten. Da man am Shabbat aber auch nicht schreiben darf, wird mit Löchern quasi eine Strichliste geführt.
Der vorletzte Programmpunkt war das De Pinto Haus, ein Haus, das nach einer führenden Amsterdamer Familiendynastie portugiesisch-jüdischer Handelsbankiers benannt wurde. Dort erfuhren wir die Geschichte der Juden vor der Emanzipation 1796.
Zum Abschluss lernten wir bei einem Kashrut-Workshop, welche Speisegesetze im Judentum eingehalten werden sollen. Spannend war dabei, dass die Regel, Milch und Fleisch zu trennen, bisher nicht richtig erklärt werden kann und nur auf einem Satz in der Thora beruht. Da sich die Menschen unsicher sind, ob es so gemeint ist oder nicht so gemeint ist, wird es eingehalten, um auf Nummer Sicher zu gehen.
Den Workshop haben wir mit einer typisch israelischen, koscheren, köstlichen Falafel abgeschlossen.
Anna, Anna, Cathy, Fenja, Henrik, Maryam