JuniorAkademie NRW 2023
Erfahrungsbericht eines Schülers unserer Schule, der in diesen Sommer an der Juniorakademie teilgenommen hat.
Jedes Jahr nominiert unsere Schule einen Jungen und ein Mädchen für eine Bewerbung bei der Juniorakademie NRW. Im letzten Schuljahr hatte ich die Freude, von unserer Schule ausgewählt zu werden. Bei dieser Akademie bekommt man die Möglichkeit, mit anderen vielseitig interessierten und begabten Jugendlichen der Stufe 8 und 9 in bestimmte naturwissenschaftliche Bereiche einzutauchen und spannende Themen zu behandeln, die über das Schulwissen hinaus gehen. Ich konnte zwischen verschiedenen Kursen wählen: Nanotechnologie, Forensik und Psychologie. Zudem gab es auch die Möglichkeit, diese Kurse auf Englisch zu belegen. Ich hatte Glück und bekam meinen Wunschkurs Nanotechnologie.
Nachdem die Bewerbungen angenommen und die Teilnehmer ausgewählt worden waren, wurde von den Kursleitern digital bereits eine Plattform erstellt, auf der wir uns zunächst vorstellen und anschließend austauschen konnten. So lernten wir auch schon unsere Kursleiter und die Kursteilnehmer kennen, konnten Themen nennen, die uns besonders interessieren, sammelten Vorschläge und trafen erste Vorbereitungen. Neben den Kursleitern gab es auch einen begeisterten Musiker, der bei uns einen Chor und ein Orchester leiten würde. Wir erzählten von unseren musikalischen Talenten und nahmen unsere Instrumente mit zur Akademie, um ein schönes Orchester entstehen zu lassen.
In den Sommerferien war es dann so weit: Zehn Tage lang war ich bei der Juniorakademie am deutschsprachigen Standort Jülich. Wir lernten uns sehr schnell kennen, weil wir innerhalb unseres Kurses täglich neue Sitznachbarn aussuchen sollten und mit diesen intensiv in Kleingruppen zusammenarbeiteten. So wuchsen wir schnell zu einem Team heran. Die Zimmernachbarn waren meist aus einem anderen Wahlkurs. Abends haben wir uns immer austauschen können, was in der anderen Gruppe passierte. Das war sehr spannend.
Unser gewählter Kurs fand täglich in zwei Blöcken statt, vormittags und nachmittags. Bei Nanotechnologie haben wir neben Theorie zum Verständnis der einzelnen Themen häufig spannende Experimente durchgeführt, an denen wir die Welt der kleinsten Teilchen erkennen und verstehen konnten. Im Team haben wir viel dokumentiert und uns immer wieder über unsere Ergebnisse ausgetauscht. Ein Highlight für die meisten war dabei die Extraktion der eigenen DNA aus unserem Speichel und die Herstellung von Goldnanopartikeln. Außerdem haben wir uns Besonderheiten aus der Natur zum Vorbild genommen, diese adaptiert, ein Forschungsprojekt daraus entwickelt und präsentiert.
Nach den beiden täglichen Kursblöcken gab es noch zusätzliches Programm: Nach dem Mittag fanden Chor und Sportaktivitäten statt. Anfangs war der Chor verpflichtend, damit alle gemeinsam ihre Stimmen testen konnten. Dabei hatten wir alle so viel Spaß, dass der Chor auch die kompletten zehn Tage nahezu vollständig war und nur wenige das Sportangebot wahrgenommen haben. So hatten wir täglich einen ziemlich großen Chor, der mit Begeisterung aktuelle Stücke verschiedener Musikrichtungen probte. Abends gab es weitere Programmpunkte, diesmal aber von uns selbst geleitet: Die sogenannten KüAs (Kursübergreifende Angebote), die von uns Akademieteilnehmern angeboten wurden. Dabei gab es ganz vielfältige Angebote, u.a. ein Orchester, ebenfalls geleitet vom Chorleiter, sportliche Angebote in der Turnhalle, Vorträge und Mitmachaktionen zu Hobbys und Sprachen, kreative Basteleien, gemeinsames Kochen und Backen und gemeinschaftliche Spiele. Auch ein Ausflug in die Umgebung gehörte dazu.
Gegen Ende der Akademie gab es einen „Tag der Rotation“, bei dem jeder Wahlkurs seine Erlebnisse den anderen Teilnehmern vorgestellt hat. Der Nanotechnologiekurs hatte dafür einen Escape Room entwickelt, der von den anderen durchlaufen und gelöst werden musste. Bei den Forensikern mussten wir einen Mordfall aufklären, indem dem wir u.a. Fingerabdrücke nehmen und vergleichen mussten.
Zum Ende der Juniorakademie gab es eine große, feierliche Abschlussveranstaltung, zu der unsere Familien eingeladen wurden. Die Kursteilnehmer führten durch die Veranstaltung und stellten vor, was sie in den vergangenen zehn Tagen geforscht und erlebt hatten. Zudem gab es musikalische Unterhaltung vom Chor und dem Orchester, die ihre geprobten Stücke zum Besten gaben.
Zum Schluss waren wir alle sehr traurig, dass die Zeit bei der Juniorakademie endete und wir uns voneinander verabschieden mussten. Wir sind in den zehn Tagen so stark zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen und haben in der kurzen Zeit so viele intensive Freundschaften geschlossen, dass es uns sehr schwerfiel, nun zu gehen. Allerdings werden wir uns wiedersehen, denn es gibt ein Nachtreffen unserer Juniorakademie und wir wurden im „Club der Ehemaligen“ aufgenommen. Für alle Ehemaligen gibt es weitere vielfältige Angebote und Möglichkeiten, an themenorientierten Akademien und Wochenenden teilzunehmen. Wir alle freuen uns schon sehr darauf, bei weiteren Aktivitäten neue Erfahrungen zu machen, uns dort wiederzusehen und auch Akademieteilnehmer aus den letzten Jahren kennenzulernen.
Denn die Juniorakademie war für uns gerade erst der Anfang…
Aaron Rautwurm (10c)